Rückblick China Kongress Düsseldorf 2018

Rückblick China Kongress Düsseldorf 2018

Zum 14. Mal trafen sich die Delegationen der Partnerstädte Düsseldorf und Chongqing. Die Rheinische Post präsentierte sich als der perfekte Gastgeber und bot den 300 Gäste interkulturelle Kost vom Feinsten.

Guiping Liu (Vizebürgereister von Chongqing) präsentierte eindrucksvoll die Wirtschaftskraft seiner Metropole.

In Zahlen: 36 Millionen Einwohner, 1.95 Billionen BIP 2017 (Platz 3 in China) auf einer Fläche doppelt so groß wie Nordrhein-Westfalen. Ein Wirtschaftswachstum von 7% (vgl. Düsseldorf 2,2%). Dabei spielt Digitalisierung sicher eine Rolle, aber das produzierende Gewerbe ist in Zahlen noch beeindruckender: Jedes 8. chinesische Auto wird in hier montiert und jeder 3. Laptop weltweit wird in Chongqing montiert.

Das zeigte schnell welchen Stellenwert eine Stadt hat, deren Namen viele hier nicht aussprechen können. Wer glaubt, dass Deutschland Wirtschaftlich und kulturell im Zentrum der Welt sei, der wurde hier schnell eines Besseren belehrt. Die Offenheit Chinas sich auch neuen Kulturen und Wirtschaftsräumen zu öffnen ist hier sehr deutlich geworden.

Die kulturellen Unterschiede wurden hier im Laufe des Kongresses oft beleuchtet. Ein Zitat das viele diese Tage beschäftigt kam von Prof. Dr. Xuewu Gu „In China könnte Seehofer seine Chefin in der Öffentlichkeit nicht so angehen. Genauso wäre eine so große Toleranz von Merkel nicht geduldet. Jemanden öffentlich so zu einem Gesichtsverlust zu führen wäre nicht denkbar.“ Klare Worte, die auch zeigen wie respektvoll in China miteinander umgegangen wird.

China hat erkannt, dass Deutschland ein guter Partner ist und hat gelernt sich hier einzufinden und anzupassen. 520 chinesische Unternehmen haben bereits in Düsseldorf eine Niederlassung. Alleine letztes Jahr kamen 78 hinzu. Der Trend ist deutlich und zeigt die Bedeutung Düsseldorfs für die asiatische Geschäftsbeziehungen Deutschlands.

„NRW ist wichtigster Investitionsstandort für chinesische Unternehmen in Deutschland“ so Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.

Generalkonsul Feng Haiyang bezeichnet die Städtepartnerschaft zwischen Chongqing und Düsseldorf als die „erfolgreichste Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China.“

Und immer wieder hörte man auch kritische Stimmen in Richtung Deutschland. Vor allem aus den eigenen Reihen. Denn man hat erkannt – China ist künftig ein Partner auf Augenhöhe und für das Witschaftswachstum Deutschlands wichtiger denn je. Vor allem in Zeiten schwieriger Beziehungen zu den USA. Buchautor Stefan Baron sagt “Deutschland hat interkulturelle Defizite und dringenden Nachholbedarf. In der Schulbildung zum Beispiel findet China quasi nicht statt. Die wirtschaftlichen Erfolge mit China wären viel größer, wenn wir uns mehr mit dem Land schon in der Schule befassen würden.“

Der Kongress gab wichtige Impulse und zeigte erneut die Bedeutung Chinas. Schon heute gibt es eine Güterzugverbindung zwischen Chongqing und Duisburg. Die Brücke ist geschlagen, die Wege sind frei. Jetzt ist es auch eine Frage des Willens sich einer Kultur zu öffnen und auch politisch sich China anzunähern. Den deutschen Unternehmen kann es nur helfen, denn China ist längst auf Augenhöhe und aus Imitation wurde längst Innovation.

Mit dem Rotonda Business Club erhalten Mitglieder nicht nur Zugriff auf lokale Netzwerke – wir schlagen auch die Brücke in andere Länder und Kulturen. Auch im kommenden Jahr werden wir uns wieder an Unternehmerreisen nach China beteiligen.

DuMont Rheinland Clubgespräche #Meinungsmacher: Infrastruktur und Verkehr im Rheinland

DuMont Rheinland Clubgespräche #Meinungsmacher: Infrastruktur und Verkehr im Rheinland

Am 19.06.2018 waren wieder die #Meinungsmacher zu Gast im Rotonda Business Club, Köln. Der NRW Verkehrsminister Hendrik Wüst, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer Dr. Ulrich Soénius, der geschäftsführende Gesellschafter des Ingenieurbüros Schüssler-Plan Rafael Casser und Experte Dr. Tim Zinke vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) diskutierten unter der Moderation von Lukas Wachten vor rund 110 Gästen das Thema „Infrastruktur und Verkehr im Rheinland. Insbesondere das Thema einer intelligenten Vernetzung im Ballungsraum Köln lies die Diskutanten fleißig das Mikrofon ergreifen. Nach Dr. Ulrich Soénius sollten zunächst die „low hanging fruits“ und die schon seit Jahrzenten in der Planung befindlichen Umgehungsstraßen sofort angepackt werden. Nachdem Rafael Casser mit einer Schilderung der jetzigen Situation gestartet war, entgegnete Dr. Tim Zinke, dass viele jetzige Situationen hausgemachte Probleme seien. Es stehen viele Gelder zur Verfügung, die jedoch mit den jetzigen Prozessen im Ministerium, bei den Vergabeverfahren und mit der Personalsituation nicht direkt ausgenutzt werden können, so NRW Verkehrsminister Hendrik Wüst. Die jetzigen Planungen reichen bis in das Jahr 2030, dabei soll vor allem keine erneute Situation einer Verwahrlosung der vorhandenen Bausubstanz geschaffen werden. Das Thema „Lego-Brücken“ wurde ebenfalls diskutiert, ein erster Prototyp befindet sich in der Umsetzung und soll weitere Erkenntnisse für zukünftige Projekte bringen, die zu zügigeren Umsetzung von Brückenbaumaßnahmen und geringeren Baukosten führen sollen. Nach der Diskussion auf der Bühne standen die Podiumsteilnehmer, wie immer bei #Meinungsmacher, für weitere Gespräche beim Get-together bereit.