Der Lieferwagen parkt die Einfahrt zu – und in der Wohnung obendrüber wird ab sieben Uhr gebohrt. Hand aufs Herz: Wann haben Sie sich zuletzt über Handwerker geärgert? Und andersherum: Wann haben Sie zuletzt auf eine Fliesenlegerin, einen Elektriker, einen Dachdecker gewartet, den Sie dringend benötigen? Garrelt Duin kennt die Spannbreite der Herausforderungen, die das Handwerk immer wieder meistern muss, nur zu gut. Als Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Köln kümmert er sich seit knapp zwei Jahren um die Belange der mehr als 30.000 Betriebe aus Köln und dem Umland. Und er tritt gegenüber der Stadtverwaltung und der Politik energisch für die Belange der Unternehmer und Beschäftigten ein.
Zu tun gibt es viel. Einige der kleinen Unternehmen, wie etwa die Messebauer, haben ein schwieriges Jahr hinter sich. Viele andere Betriebe sind jedoch händeringend auf der Suche nach Nachwuchs, um die vielen Anfragen von Kölner Kunden bedienen zu können. Garrelt Duin wirbt bei „Wirtschaft Köln unplugged“ um Verständnis für längere Wartezeiten. Und warnt davor, den Handwerkern das Arbeiten in der Stadt immer weiter zu erschweren – auch wenn sie manchmal Lärm machen: „Für mich ist das Lebendigkeit, das pralle Leben“, sagt Garrelt Duin im Gespräch.
Er selbst hat seine Heimat nun in Köln gefunden. Aufgewachsen ist er in Ostfriesland. Nach einigen Jahren im Bundestag wurde er dann 2012 Minister in NRW – und war unter Hannelore Kraft fünf Jahre für Wirtschaft, Industrie, Energie, Mittelstand und das Handwerk zuständig. Im Podcast berichtet er, wie sich der Wechsel von der Politik auf die Funktionärsseite anfühlte. Und er verrät, welchen Handwerksberuf er wählen würde, falls ein solcher Jobwechsel anstünde. Viel Freude beim Zuhören!